Was ist Psychologische Beratung?

Beziehung bewegt ® – Psychosozialer Beratungsraum – 1040 Wien – Lisa Rossiwall, B.A.

Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe." Götz Werner

Methoden und Ziele der Psychologischen Beratung

Das Feld der Psychologischen Beraterinnen und Berater ist ein weites. Ganz allgemein gilt die Psychologische Beratung in Österreich als eine der Säulen in der Gesundheitsvorsorge. Sie ist als präventive psychologische Arbeit zu verstehen, in der ausgebildete Personen professionelle Hilfestellung bieten, wenn Menschen in Problemsituationen, bei Krisen oder Entscheidungsfindungsprozessen an ihre persönlichen Grenzen gelangen, um deren Gesundheit zu erhalten.

Die Psychologische Beratung ist in Österreich ein geschütztes Gewerbe und unterliegt somit strengen, qualitätssichernden Richtlinien. Diplomierte Beraterinnen und Berater haben eine umfassende Ausbildung zu absolvieren und eine erhebliche Stundenzahl an praktischer Erfahrung vorzuweisen, bevor sie in Österreich in der Lebens- und Sozialberatung tätig sein dürfen. Dazu gehört neben einer Vielzahl an Supervisionseinheiten auch das Absolvieren von 30 Stunden eigener Selbsterfahrung.

Die Methoden der Psychologischen Beratung

Den Methoden der Psychologischen Beratung lassen sich dabei eine oder mehrere der folgenden Orientierungen zuordnen*:

  • tiefenpsychologisch-psychodynamische Orientierung
  • humanistisch-existenzielle Orientierung
  • systemisch-soziodynamische Orientierung
  • verhaltensmodifizierende Orientierung

In welchen Bereichen kann Psychologische Beratung hilfreich sein?

Psychologische Beratung bringt Klarheit in viele Bereiche des Lebens und unterstützt Sie professionell dabei, wieder Leichtigkeit zu spüren und gesund zu bleiben. Bei folgenden Themengebieten leistet die Psychologische Beratung wertvolle Hilfe:

  • bei Veränderungen und Neuorientierungen
  • beim Gefühl von emotionaler Erschöpfung
  • bei Stress und Überforderung zur Burn-out-Prävention
  • bei Beziehungsproblemen und Paarkonflikten
  • bei sexuellen Problemen, Unsicherheiten oder Unklarheiten die eigenen Neigungen betreffend
  • in Krisensituationen
  • zur Identitätsfindung und Ich-Stärkung
  • bei schwierigen Entscheidungsfindungsprozessen
  • bei Alltagssorgen und Ängsten
  • bei offenen und versteckten Konflikten am Arbeitsplatz
  • bei den Themen Mobbing und Stalking
  • in Situationen, die ein persönliches Coaching im Berufs- oder Privatleben erfordern
  • bei den Auswirkungen von Sucht auf Angehörige
  • bei Konflikten, welche eine Mediation erfordern
  • bei Trennungen und Verlusten
  • in der Trauerarbeit
  • beim Wunsch nach persönlicher Entwicklung
  • bei Ihrem individuellen Problem

Abgrenzung zu Psychotherapeuten (Psychotherapie) und Psychologen

Die Ausbildung zum Psychotherapeuten bzw. zur Psychotherapeutin dauert nicht nur wesentlich länger als die zur Psychologischen Beratung, sie umfasst neben der Vermittlung von tiefgehendem medizinischen Wissen auch jahrelange fachliche Tätigkeit sowie das Studium tiefenpsychologischer Therapiemethoden. Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen diagnostizieren daher im Unterschied zu Psychologischen Beraterinnen und Beratern und arbeiten neben gesunden auch mit bereits psychisch erkrankten Menschen. Die Psychologische Beratung hingegen ist präventiv zu verstehen und hat die Erhaltung der psychischen Gesundheit von Klientinnen und Klienten zum Ziel. Psychologische Berater sind medizinisch insofern geschult, als sie Krankheitsbilder erkennen können und ihre Klientinnen und Klienten im Bedarfsfall an PsychotherapeutInnen oder Ärzte und Ärztinnen vermitteln. 

Da es sich bei den KlientInnen von Lebens- und SozialberaterInnen nicht um erkrankte PatientInnen handelt, werden Beratungseinheiten nicht von der Krankenkassa erstattet. Beim Vorhandensein einer Diagnose übernimmt die Krankenkassa in Österreich jedoch einen Teil der Psychotherapiekosten von PatientInnen. PsychologInnen dürfen sich in Österreich alle Personen nennen, der ein Psychologiestudium absolviert haben. Ein Psychologe bzw. eine Psychologin muss im Gegensatz zu diplomierten Psychologischen BeraterInnen keinerlei praktische Erfahrung in der Gesprächsführung mit KlientInnen, Selbsterfahrung, Supervision oder Praktika ausweisen. Das theoretische Studium der menschlichen Psyche berechtigt zur Führung eines Psychologentitels. Ausgenommen hiervon sind klinische Psychologen und die klinische Psychologinnen, die nach ihrem Studien eine erweiterte und aufwändig praktische Ausbildung absolvieren.

 

Näheres über die Psychologische Beratung

Hier erfahren Sie mehr über die Psychologische Einzelberatung, Möglichkeiten bei psychischen Belastungen am Arbeitsplatz sowie über Paar- und Sexualberatung.

* Definition entnommen aus dem Methodenkatalog Lebens- und Sozialberatung 

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